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Trimipramin

Trimipramin gegen Depressionen

Trimipramin ist eines der ältesten Medikamente aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva (TZA). In der richtigen Dosierung wirkt es stimmungsaufhellend, angstlösend und schlaffördernd. Obwohl es heute nicht mehr das Mittel der ersten Wahl bei Depressionen ist, hat es in anderen Bereichen noch immer Bedeutung. Dieser Artikel befasst sich mit der Anwendung und den (Neben-)Wirkungen von Trimipramin.

Wie wirkt Trimipramin?

Um zu verstehen, wie Trimipramin wirkt, muss man wissen, wie Depressionen entstehen. Man geht davon aus, dass die Signalübertragung im Gehirn eine Rolle spielt, die unter anderem durch chemische Botenstoffe, so genannte Neurotransmitter, erfolgt. Diese Botenstoffe werden von Nervenzellen (Neuronen) ausgeschüttet und docken an bestimmten Stellen anderer Neuronen an. Dort übertragen sie ein Signal, das hemmend oder aktivierend sein kann. Haben sie ihre Aufgabe erfüllt, wandern sie in die Zellen zurück, aus denen sie gekommen sind.

Antidepressiva verlängern oder hemmen die Wirkung bestimmter Botenstoffe. Trizyklische Antidepressiva wie Trimipramin hemmt bis zu einem gewissen Grad die Wiederaufnahme der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin in die Ursprungszelle. Dadurch entsteht die antidepressive Wirkung, die aber nicht so stark ist wie bei den neueren Wirkstoffen aus der Gruppe der TZA. Außerdem besetzt es in anderen Zellen die Stellen, an denen sonst die Transmitter Serotonin, Dopamin, Acetylcholin und Histamin andocken würden. Dies führt zu einer beruhigenden Wirkung.

Einsatzgebiete von Trimipramin

Trimipramin ist zugelassen zur Behandlung von Depressionen, die mit Schlafstörungen, Angst und innerer Unruhe einhergehen. Allerdings sind hier recht hohe Dosierungen von 100 mg bis 400 mg pro Tag erforderlich. Dies führt zu sehr unangenehmen Nebenwirkungen, vor allem Mundtrockenheit und Müdigkeit, die von vielen Patienten nicht toleriert werden. Zur Behandlung von Depressionen wird es kaum noch eingesetzt, da heute Medikamente mit besserer Wirkung und weniger Nebenwirkungen zur Verfügung stehen. In anderen Fällen ist es aber nach wie vor sinnvoll.

In der Langzeittherapie von Schmerzen kann der Wirkstoff dem Patienten helfen, sich innerlich von den Schmerzen zu distanzieren. Eine schmerzstillende Wirkung hat Trimipramin allerdings nicht.

Eine weitere Anwendung liegt in der Behandlung von Opioidabhängigen. Hier liegt der Vorteil in der Linderung von Entzugssymptomen, vor allem Angst und Unruhe.

Da der Wirkstoff müde macht und den Schlaf fördert, eignet er sich auch zur Behandlung von Schlafstörungen. Allzu oft werden dafür Benzodiazepine oder Z-Medikamente eingesetzt, die auf Dauer abhängig machen und die wichtige REM-Phase stören. Diese Gefahr besteht bei Trimipramin kaum. Für einen guten Schlaf reichen bereits 10 mg bis 50 mg aus. Trotz vieler Vorteile gegenüber anderen Schlafmitteln ist Trimipramin für diese Indikation noch nicht zugelassen.

Erhältlichkeit

In der Apotheke kann man Trimipramin kaufen, wenn man ein Rezept vorlegt. Da nur ein geringes Missbrauchs- und Abhängigkeitsrisiko besteht, gilt es nicht als Betäubungsmittel. Man benötigt also nur ein normales Kassenrezept. Wenn keine Apotheke in der Nähe ist, kann man Trimipramin auch online bestellen. Bekannte Markennamen sind Herphonal, Stangyl und Surmontil. Daneben gibt es eine Reihe von Generika.

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