Opipramol gegen Depressionen
Opipramol, ein Wirkstoff aus der Gruppe der Dibenzazepine, gehört zu den trizyklischen Antidepressiva (TZA). In seiner Wirkung unterscheidet es sich jedoch deutlich von den anderen Vertretern dieser Gruppe. In der richtigen Dosierung beruhigt es, hellt die Stimmung auf, mildert Ängste und löst innere Spannungen. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Anwendung und den (Neben-)Wirkungen von Opipramol.
Anwendung und Einsatzgebiete
Opipramol, das oral eingenommen wird, gehört in Deutschland zu den am häufigsten verordneten Psychopharmaka. Die Dosis liegt in der Regel zwischen 200 mg und 300 mg pro Tag. Es wird vor allem dann eingesetzt, wenn eine leichte depressive Verstimmung mit Angst, Nervosität und schlechtem Schlaf einhergeht. Gelegentlich wird es auch bei psychischen Beschwerden in den Wechseljahren verschrieben. Für schwere Depressionen („Major Depression“) gibt es heute jedoch andere Wirkstoffe, die besser geeignet sind.
Im Gegensatz zu anderen Substanzen aus der Klasse der trizyklischen Antidepressiva hemmt Opiramol nicht die Wiederaufnahme von Botenstoffen wie Serotonin und Dopamin. Stattdessen wirkt es als Ligand an den σ1- und σ2-Rezeptoren und blockiert in geringerem Maße bestimmte andere Rezeptoren. Die beruhigende Wirkung tritt relativ schnell nach der ersten Einnahme ein. Positive Effekte auf die Stimmung stellen sich nach ein bis zwei Wochen ein.
Was ist bei Opipramol zu beachten?
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Müdigkeit, trockener Mund und verstopfte Nase. Weitere Nebenwirkungen sind Darmverstopfung, Durst, Gewichtszunahme, Schwindel, Benommenheit, Zittern, Sehstörungen, Hautausschlag, Störungen beim Wasserlassen, erhöhte Leberwerte und Störungen der Sexualfunktion. Im Herz-Kreislauf-Bereich können niedriger Blutdruck, schneller Puls und starkes Herzklopfen auftreten. Auch das Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt sein. Dies gilt vor allem bei höheren Dosen und insbesondere in Kombination mit Alkohol.
Vor der ersten Einnahme müssen mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten abgeklärt werden. Am Ende der Behandlung sollte die Dosis langsam und schrittweise reduziert (ausgeschlichen) werden, da sonst Beschwerden auftreten können (siehe auch: Antidepressiva absetzen).
Wie alle Antidepressiva ist Opipramol nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich. Wer Opipramol kaufen möchte, braucht also ein Rezept vom Arzt. Ein normales Kassenrezept ist ausreichend, da der Wirkstoff nicht als Betäubungsmittel gilt. Zwar bieten einige Online-Shops Opipramol rezeptfrei an, doch ist davon abzuraten, da eine persönliche Beratung durch einen Arzt fehlt.