Symbolbild Duloxetin gegen Depressionen
Duloxetin

Duloxetin gegen Depressionen

Duloxetin, in der EU vor allem unter den Namen Cymbalta, Yentreve oder Xeristar bekannt, ist ein Wirkstoff, der über die Botenstoffe Noradrenalin und Serotonin antriebssteigernd und stimmungsaufhellend wirkt. Duloxetin wird deshalb vor allem gegen Depressionen eingesetzt. Hier erfahren Sie das Wichtigste über Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen.

Duloxetin gegen Depressionen – und anderes

Duloxetin ist ein selektiver Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI) und wird in erster Linie zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen eingesetzt. Es eignet sich aber auch für andere Erkrankungen. Bei Frauen mit Inkontinenz stärkt es die Blasen- und Beckenmuskulatur. Bei diabetischer Polyneuropathie kann es die Schmerzen lindern und so die klassischen Schmerzmittel ergänzen oder ersetzen. In den USA ist es auch zur Behandlung von Fibromyalgie zugelassen.

Richtig dosieren und absetzen

Der Arzt legt die Dosis für jeden Patienten individuell fest. Dabei müssen viele Faktoren wie Alter, Gewicht, Geschlecht und Größe berücksichtigt werden. Raucher bauen den Wirkstoff schneller ab als Nichtraucher; auch das muss bei der Verordnung berücksichtigt werden.

Meist wird einschleichend dosiert. Man beginnt zum Beispiel mit 60 mg pro Tag und steigert die Dosis langsam auf 120 mg. Das verbessert die Verträglichkeit. Umgekehrt funktioniert das auch beim Absetzen. Statt die Einnahme von einem Tag auf den anderen abrupt zu beenden, reduziert man die Dosis in kleinen Schritten bis auf Null. Das ist wichtig, weil es sonst zu schweren Entzugserscheinungen kommen kann.

Nebenwirkungen

Die meisten Patienten vertragen das Medikament sehr gut, aber bei bis zu 10 Prozent der Anwender treten Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit und Mundtrockenheit auf. Seltener klagen die Patienten über Schlaf- und Appetitstörungen, Angstzustände, verminderte Libido, Impotenz, Schwindel, Herzklopfen, Ohrgeräusche, Sehstörungen oder erhöhten Blutdruck. Auch Bauch- oder Muskelschmerzen, Schwitzen, Hautausschlag, Krämpfe und Probleme beim Wasserlassen können auftreten. Tritt eines dieser Symptome auf, sollte der Arzt informiert werden.

Als besonders kritisch gilt zu Beginn der Behandlung ein eigentlich erwünschter Effekt, der aber negative Folgen haben kann: die Steigerung der Libido. Dieser Effekt setzt relativ früh ein, noch bevor sich die Stimmung bessert. Manche Patienten führen in dieser Phase Suizidabsichten aus, für die sie vorher zu schwach waren (siehe Suizidrisiko bei Antidepressiva).

Wechselwirkungen

Duloxetin darf nicht mit anderen Medikamenten kombiniert werden, die den Serotoninspiegel erhöhen. Sonst besteht die Gefahr eines serotonergen Syndroms, das sich durch Herzrasen, Übelkeit und Fieber bemerkbar macht und in manchen Fällen sogar zum Tod führen kann. Zu den Medikamenten, die aus diesem Grund vermieden werden sollten, gehören MAO-Hemmer, andere Antidepressiva, Johanniskraut, Opioide, einige Migränemittel und alle Vorstufen des Serotonins.

Auch bestimmte Antibiotika, Mittel gegen Inkontinenz und Medikamente zur Behandlung von Psychosen und Schizophrenie können zu Problemen führen.

Duloxetin gegen Depressionen besser als Placebo

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2008/2009 im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) unter anderem den Nutzen von Duloxetin in der Behandlung der akuten Phase einer Depression und zur Vorbeugung von Rückfällen im Vergleich zu einem Scheinmedikament (Placebo) und im Vergleich zu anderen Antidepressiva untersucht. Insgesamt wurden 80 klinische Studien in die Auswertung einbezogen. Dabei zeigte sich, dass Duloxetin deutlich besser wirkt als ein Scheinmedikament (siehe daz.de).

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